Warum jede Website einen Blog haben sollte

4. Aug 2021

(Bitte entschuldige das grausame Layout einiger Beiträge … Ich bin am Aufräumen …)

To blog or not to blog?

Einen Blog schreiben oder nicht? Das ist hier die Frage. Zunächst mal die wichtigste Feststellung zum Thema, das große Geheimnis: EIN BLOG MACHT ARBEIT. Es ist ein bisschen wie bei der Frage, ob du dir ein Frettchen zulegst oder nicht. Zuerst mal musst du dir im Klaren darüber sein, dass es Arbeit macht. Beim Bloggen steht dann die Frage im Raum, ob du diese Arbeit selbst leistest oder sie (teilweise) auslagerst. An einen Mitarbeiter, eine Agentur oder was auch immer. Das Ganze kostet also Zeit und/oder Geld. Und wenn du eins von beiden (oder beides) investierst, soll der Blog auch einen Sinn, einen Zweck, einen Nutzen haben. Lass uns das mal genauer betrachten.

Welchen Sinn und Zweck hat ein Blog?

Die Marketing-Fraktion schreit jetzt „Suchmaschinenoptimierung!“. Du kannst, ganz einfach ausgedrückt, in einem Blog unendlich viele Keywords unterbringen und landest dadurch im Suchmaschinenranking weiter oben; deine Website wird besser gefunden, bekommt mehr Besucher, das ist gut für dein Unternehmen. Schön. Ist meiner Meinung nach aber noch kein hinreichender Grund. Wenn das die treibende Motivation ist, kommen meist nur flache Texte mit hoher Keyworddichte bei rum. Quantität statt Qualität. Sowas will keiner lesen; das ist – I’m so sorry – Müll.

Aber gehen wir mal davon aus, dass dein Unternehmen oder Projekt mehr als nur Müll zu bieten hat. Du stellst irgendetwas her oder bietest eine Dienstleistung an. Und bist hoffentlich davon überzeugt, dass deine Arbeit irgendeinen Nutzen für diese Welt hat. Dann hast du darüber doch hoffentlich irgendwas zu erzählen, oder?

 

Anders ausgedrückt: Wenn dir gar nichts einfällt, worüber du auf deiner Site bloggen könntest: Such dir einen anderen Job.

Nutzerfreundliche Website-Architektur

Bei einer guten (das heißt nutzerfreundlichen) Website-Architektur wirst du kaum genug Raum für all das haben, was du über deinen Job zu erzählen hast. Meiner Meinung nach sollte das Hauptmenü einer Website relativ schlank gehalten werden. Du hast eine Startseite, auf der du das Wesentliche präsentierst; vielleicht eine Über mich-/Über uns-Seite, eine Seite, auf der du deine Produkte oder Dienstleistungen vorstellst (vielleicht mit Unterseiten) und noch eine Kontaktseite. DAS REICHT. Viel mehr Menüpunkte sollten es nicht sein, da findet sich niemand zurecht.

Es gibt Websitebesucher, die wissen genau, was sie suchen. Die brauchen eine konkrete Antwort. Bei einem Hotel zum Beispiel die Übernachtungspreise, die Adresse, die Check-in-Zeiten. Wenn sie diese Infos nicht schnell und unkompliziert finden, gehen sie weiter zur nächsten Website. Es gibt ja genug.
Dann gibt es aber auch noch andere Websitebesucher. Die möchten stöbern oder sich inspirieren lassen. Die wollen Fotos von den verschiedenen Zimmern sehen, lassen sich gerne vor der Buchung schon Tipps für Ausflüge geben, möchten mehr über die neue Solaranlage auf dem Hoteldach erfahren, wollen wissen, was der Küchenchef letzte Woche zu empfehlen hatte und so weiter. Wo bringst du das unter? Im Blog.

Zeig, was du hast!

Nach heutigem Stand der Dinge und Konventionen muss ein Blog keineswegs immer nur die aktuellsten News zeigen. Er darf verschiedene Sparten, Kategorien haben, sodass der Websitebesucher für sich entscheiden kann, was ihn interessiert und was nicht. Er hat beim Hotel die Übernachtungspreise gefunden und für gut befunden – wie schön, wenn du ihm direkt im Anschluss zeigen kannst, wie gemütlich die Zimmer eingerichtet sind und wie fabelhaft die Aussicht vom Balkon ist. Und dass nächste Woche im Dorf auch noch Weinfest ist!
Erzähl den Gästen doch, was du zu bieten hast. Und eben nicht nur, dass es eine Klimaanlage und einen Zimmersafe gibt, sondern auch, welche Wanderwege es vor der Haustür gibt und dass der Küchenchef nächste Woche den regionalen Spargel empfiehlt. Das sind alles Gründe, in deinem Hotel und nicht in dem nebenan zu buchen.

Ein Blog, in dem du all die Informationen sammelst, die für Websitebesucher erstmal nicht kriegsentscheidend sind, ist die perfekte Möglichkeit, dein Unternehmen ausführlicher vorzustellen, Sympathien (oder auch Antipathien – du musst nicht Everybody’s Darling sein) zu wecken, den Websitebesucher in deine Welt eintauchen zu lassen und deine Kompetenzen zu zeigen ohne die Architektur deiner Website bis zur Unkenntlichkeit aufzublähen.

Welche Inhalte sollen in den Blog?

Dabei ist es ganz dir überlassen, was genau die Inhalte deines Blogs sind (Aktuelles? Ein Blick hinter die Kulissen? Fotos? Fakten und Erklärungen? Ein Tagebuch? Von allem ein bisschen?). Es ist dein Blog und du kannst damit machen, was du willst. Wenn dein Blog mehrere Themenbereiche umfasst (Aktuelle Empfehlungen des Küchenchefs, Wanderwege in der Umgebung etc.), dann tu deinen Lesern einfach den Gefallen, das Ganze über Kategorien zu sortieren. Wer wegen der kulinarischen Highlights kommt, will nicht zwangsläufig auch wandern gehen.

 

 Struktur ist alles.

 

Noch ein wichtiger Punkt: Das Ding muss nicht Blog heißen. Der Begriff „Blog“ wird mit regelmäßigen Beiträgen à la Tagebuch assoziiert. Hier vermute ich nicht zwangsläufig die Wanderkarten oder so. Wähle einen Namen, der zum Inhalt passt. Magazin kann eine gute Wahl sein. Tagebuch. Einblicke. News. Hintergrund. Lexikon. Je nach Aufbau deiner Website braucht der Blog vielleicht auch gar keinen Namen, weil du die Beiträge einfach auf den Einzelseiten verteilst. Beiträge zu den Empfehlungen aus der Küche werden nur auf der Startseite und der Restaurant-Seite angezeigt. Für die Wanderwege und Ausflugstipps hast du einen eigenen Menüpunkt namens Umgebung. Tausend Möglichkeiten – wichtig ist letztlich nur, dass der User sich zurechtfindet. Denn wenn deine Inhalte nicht gefunden werden, hast du dir die Arbeit umsonst gemacht.

What about Marketing?

Und was war jetzt mit der Suchmaschinenoptimierunng? Die bekommst du dann von ganz alleine. Nicht mit dem ersten Beitrag und auch nicht mit dem zweiten. Sondern mit der Zeit. Wenn du nur alle zwei Wochen einen Artikel verfasst, hast du nach einem Jahr 26 Stück. Schau dich mal im Internet um, schau dir Seiten mit Blogs an. Viele haben aufgegeben, bevor sie die 26 Beiträge veröffentlicht hatten. Warum? Na, weil ein Blog eben Arbeit macht und weil er einen Sinn und Zweck braucht, über den du dir klar sein solltest. Sonst ziehst du es nicht durch.

Der Top-Erfolgstipp zum Bloggen

Das bringt mich zu meiner allerwichtigsten Top-Empfehlung zum Thema Bloggen: Blogge. Scheiß doch erstmal drauf, ob du tolle Fotos für deine Beiträge hast, ob das Layout toll ist, ob die Beiträge genau 750 Wörter lang sind, ob die Headline konsistent so-und-so-lang ist. Das perfekte Foto. Das perfekte Format. Der perfekte Ausdruck. SCHEIß DRAUF. Die Belichtung eines Fotos interessiert keine Sau, solange es keinen Artikel dazu gibt. Fang klein an. Aber fang halt einfach an. Gib dir selbst die Chance, mit deinem Blog zu wachsen. Schreib die ersten 26 Beiträge – und dann feier dich und mach dir Gedanken über die Fotobelichtung. Mach einfach. Wenn du was zu erzählen hast, dann erzähl es gefälligst. Irgendwer da draußen sucht genau nach dem, worüber du eigentlich bloggen willst.

Wichtig vs. Dringend: der kleine Unterschied

Wichtig heißt nicht dringend. Außerdem wird WICHTIG sowieso inflationär verwendet – ist total okay, dass dir vieles einfach wurscht ist. Es darf unwichtig sein.

Auf die innere Stimme hören – Input-Diät Woche 2

Was tut dir gut? Was nicht? Womit lenkst du dich nur ab? Womit übertönst du deine innere Stimme? Darum geht’s diese Woche beim Input-Experiment zur Fastenzeit.

Grenzen setzen für Anfänger

Introvertiert und zu wenig Ruhe für mich. Lücken im Selbstschutz. Ein ganz spontan dahingetippter Blogartikel: Protect your Mojo, Baby!

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