Magic Garden: interaktiv & fast barrierefrei

29. Aug 2021

(Bitte entschuldige das grausame Layout einiger Beiträge … Ich bin am Aufräumen …)

UNIPROJEKT MAGIC GARDEN

Interaktiver, barrierefreier Veranstaltungsflyer

INTRO

Dieses Uniprojekt entstand im Modul Digital Design. Es sollte ein interaktives barrierefreies PDF in Full HD erstellt werden, mit dem ein fiktiver Auftraggeber drei Veranstaltungen bewirbt. Das PDF musste unter anderem ein Formular, ein Video und Schaltflächen in mindestens drei verschiedenen Zuständen enthalten.

Für mich ehrlich gesagt alles Neuland. Ich verwende zum Anschauen von PDF-Dateien seit Jahren nur Vorschau (lieber Windows-Nutzer, das ist ein Mac-Programm) – und all die interaktiven Spielereien eines PDFs funktionieren nur in Adobe Acrobat. Damit lässt das Projekt in meinen Augen eine gewisse Praxisnähe vermissen. Aber gut, man hat’s mal gemacht.

Im Einführungstutorium wurde uns erstmal ein „digitaler Flyer“ gezeigt; klassische 6 Seiten, Z-Falz, viel Text, ein Bildchen auf dem Cover. Und wenn ich jetzt von einem Z-Flyer die Druckvorlage als PDF online stelle (also ne Din A4-Seite ohne die Falzen), ist das Cover rechts. Nicht dort, wo man in Europa zu lesen beginnt. Also, liebe Studenten, so bitte nicht. 😉

Kurzfassung:

  • Interaktives, barrierefreies PDF als Veranstaltungsflyer
  • Uniprojekt im Modul Digital Design
  • Juni bis August 2021
  • erstellt mit InDesign, Acrobat und meiner Canon EOS 80D
  • besser bewertet als gedacht. 😉

First Steps

Zuerst muss bei solchen Projekten mal ein Auftraggeber erfunden werden. Ich habe mir MAGIC GARDEN ausgedacht, ein Label der (fiktiven) Gärtnerei Bauer, die online und vor Ort Sämereien und Pflanzen verkauft. MAGIC GARDEN legt Wert auf nachhaltiges Gärtnern und umweltfreundliche Gartengestaltung. Wildstauden statt Kirschlorbeer und Gründünger statt Blaukorn.
Dass das funktioniert und wie es funktioniert, bringt das Team Interessierten online vor allem über Youtube-Videos näher. Mit dem brandneuen coolen PDF-Flyer bewirbt MAGIC GARDEN drei Online-Workshops zum Thema.

Zuerst wurde also ein Steckbrief für das Unternehmen geschrieben, Ideen für den Flyer gesammelt, Layouts skizziert, Moodboard erstellt … Das Übliche.

Ehrlich gesagt fand ich meine Ideen wie immer kacke und hatte zu Beginn von Phase 2, als es dann an die digitale Umsetzung ging, noch keinen Plan, worum es in den drei Workshops eigentlich gehen sollte. Ich hab sie als Platzhalter für die drei Workshops MAGIC KOMPOST, MAGIC GEMÜSE und MAGIC STAUDEN getauft. Mensch, wie originell!

Real Magic!

Zumindest hatte ich in diesem Projekt mal das passende Bildmaterial zur Hand. Ich Fuchs hab das Gartenthema ja nicht zufällig gewählt. 😉 Ein paar Fotos aus meinem Garten hatte ich und für mehr Vielfalt (Mein Garten ist nur so mittelmagic …) hab ich mich bei der Mama von meinem Chef eingeladen und dort im Garten fotografiert. Die Fotos kommen in der Reinzeichnung nicht vor, aber ich will sie hier trotzdem zeigen. Genau SO stelle ich mir einen Magic Garden vor!

Ausarbeitung

Jo, und dann ging es ans Layouten und Basteln. Langwieriger Prozess, denn, wie gesagt, Interaktivität im PDF war Neuland. Barrierefreiheit erst recht. Es gibt da mehrere Wege zum Ziel (beziehungsweise keinen gescheiten); einen Teil MUSS man in InDesign machen, einen Teil MUSS man in Acrobat machen, einen Teil KANN man in InDesign ODER Acrobat machen – und der ein oder andere Teil klappt in beidem nicht. Die ganze Herangehensweise ist irgendwie Adobe-untypisch. Totales Kuddelmuddel, völlig unintuitiv. Alles Interaktive, also Schaltflächen und so, haben irgendwann getan, was sie sollten. Die Barrierefreiheit hat jede Menge Zeit und Nerven verschlungen und am Ende doch nicht geklappt.

Barrierefreiheit

Der ganze Flyer soll in der richtigen Reihenfolge von einem Screenreader (Adobe Acrobat hat einen an Bord) vorgelesen werden können, sodass er auch Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zugänglich ist. Da wurde im Test dann aber schnell klar, dass das so nicht hinhaut.

Sehend erfasst man Dinge ja ganz anders. Ich sehe eine Telefonnummer und weiß, dass es eine Telefonnummer ist. Höre ich aber nur aus dem Nichts eine Zahlenfolge, ist das vielleicht nicht so klar. Da gehört meiner Einschätzung nach die Erklärung „Telefonnummer:” vorangestellt, die im Layout für Sehende überflüssig ist.

Also hab ich mir höchstwahrscheinlich die Note versaut, indem ich alle mögllichen Textteile als Abbildungen deklariert und ihnen einen Alternativtext zugewiesen habe, den der Screenreader vorliest. Ich finde das Ergebnis in Sachen Barrierefreiheit trotzdem mangelhaft.

Aber was ich finde, ist nebenbei bemerkt wurscht. Ich sehe ganz normal. Farbproofs für farbfehlsichtige Menschen kann ich noch nachvollziehen. Wie es ist, GAR NICHT zu sehen, kann ich mir nicht vorstellen. Wir nehmen wohl ca. 80 Prozent unserer Sinneseindrücke über den Sehsinn wahr. Sich ohne diesen Sehsinn zurechtfinden zu können, übersteigt mein Vorstellungsvermögen. Mit meinem persönlichen Erfahrungshorizont bin ich einfach nicht geeignet, ein PDF für blinde Menschen zu gestalten. Punkt.

Ein Blinder müsste es testen und mir sagen, wie es für ihn funktioniert. So ist es bei der Leichten Sprache ja auch; was der Texter verzapft, wird von der Zielgruppe (argh, dieses Wort!!) geprüft, bevor es das entsprechende Siegel erhält. Richtig so.

Interaktivität

Die Interaktivität hat nach etwas Gefummel recht reibungslos funktioniert. Links sind anklickbar, Schaltflächen verändern beim Hovern ihr Aussehen, bei Klick öffnen sich Infotexte, das Formular ist ausfüllbar und kann per Mail abgesendet werden.

Was auf Webseiten ganz normal ist, wird im PDF zum Kampf auf Leben und Tod. Das Dateiformat an sich kann das alles – aber die ganzen Einstellungen in InDesign oder Acrobat vorzunehmen ist echt Quälerei. Wie gesgat, ganz untypisch für Adobe. Und letztlich eben auch redundant, wenn man den ganzen Krempel eh nur in Acrobat betrachten kann.

 Auf dem Computer haben ja sicher noch viele Nutzer den Acrobat. Aber was ist mit Tablets oder Smartphones? Da gibt es geeignetere, schlankere Apps und die sind meistens schon werksseitig drauf.
Ich glaube nicht, dass der Durchschnittsuser sich die Mühe macht, Acrobat auf dem Handy zu installieren. Auf meinem Handy ist er nicht. Auf meinem Tablet auch nicht. Und auf meinem MacBook war er vor dem Projekt auch nicht.

Aber was soll’s, jetzt kann ich zumindest sagen, dass ich interaktive PDFs gestalten kann, falls da mal jemand nach fragt. 😉 Als reines Uniprojekt zum Lernen und Ausprobieren war das interaktive PDF auf jeden Fall cool und im Grunde bin ich auch mit dem Ergebnis (bis auf die Barrierefreiheit …) recht zufrieden. Zumindest für den Aufwand, den ich reingesteckt habe. Es hätte besser werden können, wenn ich etwas motivierter gewesen wäre. So sieht das Ganze dann aus, die Funktionen kann man hoffentlich erahnen.

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