Identität ist (auch) Entscheidungssache

31. Okt 2021

(Bitte entschuldige das grausame Layout einiger Beiträge … Ich bin am Aufräumen …)

Happy Halloween!

Ich liebe Halloween. Jetzt ist es raus. Ich liebe alles, was mit Grusel zu tun hat. Ich liebe verkleiden. Und ich mag diese düsteren, nebligen, stillen Abende, an denen man damit rechnet, dass jeden Moment der kopflose Reiter um’s Eck galoppiert kommt. Ich mag das! Und: Halloween hat genau meine Farben. Schwarz und Orange. Besser geht’s doch gar nicht.

Der vermeintliche Vorläufer von Halloween ist das keltische Samhain-Fest. Die Daten stimmen sicher nicht so ganz, die Kelten hatten ja einen anderen Kalender. Aber die Bedeutung stimmt. Samhain ist der Eintritt in die dunkle Jahreszeit (Und dabei hatten die Kelten auch keine verdammte Zeitumstellung …). Alles, was es draußen zu tun gab, war erledigt. Die Felder waren abgeerntet, das Vieh war im Stall (oder Haus) untergebracht, das Leben verlagerte sich nach drinnen. Genau wie auch die Pflanzen alles Äußere abwerfen oder sterben lassen und ihre Kraft in den Stamm oder die Knolle zurückziehen.

Für mich ist der Wechsel der Jahreszeiten in der Zeit um Halloween am offensichtlichsten. Es wird kalt, es wird plötzlich richtig früh dunkel, Nebel liegt in der Luft und selbst, wenn man keine tausend Hektar Land, sondern nur einen kleinen Garten oder einen Balkon hat, braucht der Wintereintritt etwas Vorbereitung und Pflege. Laub fegen. Polster reinholen. Empfindliche Pflanzen schützen. Und dann fühlt es sich irgendwie so an, als wäre das Jahr geschafft. Man kann sich drinnen auf der Couch einkuscheln, das Strickzeug auspacken, die Kerzen anzünden. Jap, ich mag das.

Wie viele bin ich?

Die Tage habe ich eine prima Frage in einer Facebookgruppe gelesen. Der Fragestellerin ist aufgefallen, dass sie selbst sich ganz anders wahrnimmt oder beschreiben würde, als die Menschen in ihrem Umfeld das tun. Zum Beispiel, dass andere sie für total organisiert halten und sie selbst sich als chaotisch empfindet. Und was ist sie denn dann nun? Chaotisch oder organisiert? Sie fragte, wie sie diese Spaltung schließen könne, weil sie nicht mehrere Personen, sondern nur eine sein will. Spannendes Thema, kennst du vielleicht auch von dir selbst.

Meiner Meinung nach ist das völlig normal. Die Begriffe sind ja wertend (wie die meisten Adjektive). Was ein Außenstehender als chaotisch oder organisiert bezeichnet, hängt von zwei Dingen ab:
Erstens von seinem Empfinden, seiner Erfahrung, von der Brille, durch die er schaut. Ein Messie hält mich garantiert für organisiert. Marie Kondo hält mich wahrscheinlich für einen Messie.
Zweitens hängt es auch davon ab, was derjenige sieht. Sieht er nur das geputzte Auto mit dem High-End-Organizer im Kofferraum? Oder auch den Berg Schmutzwäsche in der Rumpelkammer?

Jeder Außenstehende darf da gerne zu seiner eigenen Wertung kommen, das lässt sich nicht vermeiden und sagt letztlich mehr über diese Person als über dich aus. Du weißt dann, wie hoch dessen Messlatte für „organisiert“ hängt. Mit dir hat das erstmal wenig zu tun. Lass die anderen ruhig werten und beurteilen – aber lass dich davon nicht aus der Bahn werfen.

Sei doch einfach, wie du sein willst!

Wahrscheinlich hast du, um beim Beispiel von eben zu bleiben, manchmal den Eindruck, dass du ziemlich ordentlich bist. Und manchmal, dass bei dir alles total chaotisch ist. Das hängt dann auch von der Brille ab, die du gerade trägst. Davon, mit wem du dich vergleichst. Und, ja, wir vergleichen ständig. Wir gleichen unsere Realität mit dem ab, was wir sehen und hören. Willst du dich mal so richtig fett und hässlich fühlen? Dann blätter einfach ein Hochglanz-Magazin mit lauter gephotoshopten Models durch. Funktioniert garantiert.

Aber, here’s the News: Du darfst entscheiden, wie und was du bist. Du willst organisiert sein? Dann sei es doch einfach.

Dass das geht und wie das geht, kannst du im Blogartikel nachlesen. Und, nein, das hat nichts mit Verkleiden zu Halloween zu tun. 😉

Ich wünsch dir viel Spaß beim Umsetzen.

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